Etiketten in der Champagne sollten über Jahrhunderte hinweg vor allem Eines wirken: Edel! Mit der Zeit verblasste das Noble der alten Entwürfe immer mehr und es fiel den Winzern schwer, die ihre Arbeit im Weinberg sehen, ein stimmiges, modernes Design zu entwickeln.
Das hat sich nun geändert: sie haben Kontakt zu Künstlern, Illustratoren, interessieren sich für Design und möchten ihren Cuvées auch ein ansprechendes Äußeres
verleihen.
Gelungene Beispiele und Schaffensprozess
Dabasse & Reynard – Charles Dufour
Mit seinen Einzelparzellen-Jahrgängen drückt Charles Dufour die Einzigartigkeit des Terroirs aus. Dies ließ die Künstler an Elementarteilchen denken und so
wurden Elemente aus der historischen Zeichnung des Periodensystem (1869) von Dmitri Mendelejews verwendet und den Parametern des Champagners jeweils
ein Symbol zugewiesen: Jahrgang, Name der Parzelle, Degorgement etc.
Die auf dem Rückenetikett kombinierten Zeichen ergeben die Identität des Champagners. Eine unfassbar komplexe Idee und dazu wunderschön! Für die Schrift werden Originale aus historischer Vorlage verwendet.
Dabasse & Reynard – Maison Lefebure
Guillaume Reynard ist bei Dabasse & Reynard für die Illustrationen verantwortlich. Für die Etiketten von Maison Lefebure hatte er eine besonders romantische
Vorlage: So ließ er sich zum Beispiel von einer Originalausgabe von „Die Hochzeit des Figaro“ (1785) inspirieren, die er eines Abends
auf einer Parkbank in Paris gefunden und in letzter Minutevor dem Regen gerettet hatte:Bezüglich der Themen stimmen sich die beiden natürlich immer
mit ihren Kunden ab, was zu ihnen passt. So hat Marie-Laurène Kunstgeschichte studiert, bevor sie Winzerin wurde.
Näheres auf dabassereynard.com
Helene Tremeaux – Freres Mignon
Ein weiteres Beispiel sehr geglückter Etiketten ist Freres Mignon.
Mit dieser Illustration wollte Helene den innovativen Charakter der Weinbauarbeit der Mignon-Brüder
darstellen, die stets auf der Suche sind nach dem charakterstärksten Ausdruck ihrer Cuvées. Als Farbtupfer für die Illustration wurde das Scharlachrot des Rosé de Saignée
verwendet.
Auf der Webseite sieht man den ganzen Schaffensprozess inklusive der zuvor verworfenen Versionen: helenetremeaux.com